Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Umkreis von Ostermiething viele Mühlen und Sägewerke, im Volksmund auch die „14 Nothelfer“ genannt.
Ortsnamen und Straßennamen wurden nach den Mühlen benannt. Die Straße in der Nähe der Mühlen wurde in „Mühlenstraße“ und „Mühlen Bezirksstraße“ benannt und der „Stubmühlenweg“ führt zur gleichnamigen Mühle.
Am Mühlbach alleine wurden von Sinzing bis Ostermiething zehn Mühlen, vier Sägewerke, ein Elektrizitätswerk und eine Hammerschmiede betrieben:
- (1) die Fuchsmühle, daneben die Hammerschmiede mit einem großen Schleifstein
- (2) die Bachmühle
- (3) die Stubmühle mit Sägewerk
- (4) die Mittermühle mit Sägewerk
- (5) die Kagermühle mit Sägewerk
- (6) die Hehermühle
- (7) die Zenzlmühle mit E-Werk
- (8) die Gugel– oder Kugelmühle
- (9) die Panhausermühle
- (10) die Lindlbauer– oder Sagmühle mit Sägewerk
Aber auch an anderen Bächen wurden Mühlen betrieben. Die Ernstinger Mühle (11) und die Pauli Mühle (12) am Ernstinger Bachl, dessen Wasser aus mehreren Quellen unterhalb von Ernsting stammt und später ebenfalls in den Mühlbach fließt, sowie am Steinbach die Müllner-Franzl Mühle (13).
An der Südostseite der Gemeinde stand in Diepoltsdorf die Ofenwanger Mühle (14), welche wahrscheinlich die älteste in unserer Gegend war.
Im Mühlenkreisverkehr (Standort) an der Mühlenstraße wird auf die Bedeutung der Kohlemühlenräder hingewiesen.
Es hat sich erfreulicherweise im Jahre 1974 auch der Ostermiethinger Karl Stauber für die Mühlen interessiert und hat einen kleinen Katalog mit Beschreibungen der Mühlen in Ostermiething erstellt. Glücklicherweise hat sein Nachbar, der „Mittermüller“ Josef Engelsberger diesen Katalog aufbewahrt und für diesen Artikel zur Verfügung gestellt.
Auch die heutigen Besitzer erzählen sehr interessant über das, was sie noch von der damaligen Zeit als Kinder wissen oder überliefert bekommen haben. Da wird vom Schrank das Fotoalbum hervorgeholt, vom damaligen Umbau oder Abriss erzählt, wo der Mühlbach damals geflossen ist und der Alltag eines Müllermeisters geschildert. Sogar Zeichnungen und alte Werkzeuge werden gezeigt.
Ostermiething war als Standort für Mühlen durch das nach Westen der Salzach hin abfallende Gelände und das quellenreiche Wiesengebiet begünstigt. Die Ostermiethinger Mühlen hatten ein großes Einzugsgebiet. Von Haigermoos, Franking, Tarsdorf, Geretsberg bis Gilgenberg kamen die Bauern, um in Ostermiething ihr Getreide zu mahlen und ihr Holz sägen zu lassen.
Erstaunlich ist, wieviel Energie aus so einem kleinen Bach gewonnen werden konnte, sodass zehn Mühlen und einige Sägewerke betrieben werden konnten. Schließlich wurde der Mühlbach im Ort Ostermiething zur Stromerzeugung genützt und die Gerberei Oberweger hatte als letzter Nutzer des Wassers ein unterschlächtiges Wasserrad (das Wasser rinnt von oben auf das Wasserrad) zur Ledergerberei in Verwendung.
Gerade heutzutage ist es besonders aktuell, über Mühlen zu sprechen. In einer Zeit, in der viel über erneuerbare Energien diskutiert wird, ist es auch für die jungen Menschen in unserer Gesellschaft eindrucksvoll zu erfahren, wieviel Arbeitsschritte und Aufwand es bedeutet hat, nur mit Wasser- und Muskelkraft einen einzigen Sack Mehl zu erzeugen.
- Die FuchsmühleDer Mühlbach entspringt im Eglsee in einer fünf Hektar großen Senke zwischen Fucking und Ernsting.… Die Fuchsmühle weiterlesen
- Die BachmühleDie zweite Mühle vom Quellgebiet des Mühlbachs wird im Hofanlagsbuch 1760 zugehörig zur Hofmark Ranshofen… Die Bachmühle weiterlesen
- Die StubmühleDie dritte Mühle vom Quellgebiet des Mühlbachs wird im Theresianischen Gültbuch 1750 als „Stubmühle“ in… Die Stubmühle weiterlesen
- Die MittermühleDie Mittermühle dürfte, wie der Name schon sagt, einmal als die Vierte in der Mitte… Die Mittermühle weiterlesen
- Die KagermühleDie fünfte Mühle vom Quellgebiet des Mühlbachs gehörte der Familie Poschenauer. Dieses Geschlecht scheint schon… Die Kagermühle weiterlesen
- Die HehermühleDie sechste Mühle vom Quellgebiet des Mühlbachs wird im Hofanlagsbuch von 1760 als „Hechermühle“ mit… Die Hehermühle weiterlesen
- Die ZenzlmühleKarl Stauber berichtet in seinem Mühlenkatalog von 1974: „Die siebte Mühle vom Quellgebiet des Mühlbachs… Die Zenzlmühle weiterlesen
- Die Gugel- oder KugelmühleEntlang des verrohrten Mühlbachs in Richtung Ortsmitte des unteren Marktes steht am linken Bachufer die… Die Gugel- oder Kugelmühle weiterlesen
- Die PanhausermühleDie neunte Mühle am Mühlbach wird in der Güterkonskription von 1752 als „Mühle auf der… Die Panhausermühle weiterlesen
- Die Sagmühle oder LindlbauermühleDie zehnte Mühle des Mühlbachs wurde im Hofanlagsbuch von 1760 als „Sagmühle“ mit einer Größe… Die Sagmühle oder Lindlbauermühle weiterlesen
- Die ErnstingermühleDas Ernstinger Bachl entspringt neben dem Knaben-Bauernhof in Ernsting Nr. 15 und mündet ca. 100… Die Ernstingermühle weiterlesen
- Die PaulimühleAus dem Mühlenkatalog von Karl Stauber ist zu entnehmen: Die zweite Mühle im Quellgebiet des… Die Paulimühle weiterlesen
- Die Müller Franzl MühleAm Steinbach an der Salzachleiten stand die kleine Müllner Franzl Mühle. Sie gehörte vor ca.… Die Müller Franzl Mühle weiterlesen
- Die OfenwangermühleAuf der Südseite der Gemeinde stand in Diepoltsdorf die Ofenwanger Mühle, welche wahrscheinlich die älteste… Die Ofenwangermühle weiterlesen
- Der MühlenkreisverkehrEntlang des Mühlbaches wurden in früherer Zeit zwölf Mühlen betrieben. So wurde die Mühlenbezirks–, bzw.… Der Mühlenkreisverkehr weiterlesen